Gesprächstherapie

Gesprächstherapie – Selbstfindung


Die Gesprächs- Psychotherapie (GPT) nach C.Rogers ist eine um 1940 entwickelte Form der Psychotherapie, bei der durch die positive Beziehung zum Therapeuten die Tendenz des Menschen zur persönlichen Entwicklung und die Motivation zur individuellen Selbstverwirklichung unterstützt wird.


Anders als bei anderen Therapien steht hier niemals das Problem im Vordergrund, sondern der Betroffene selbst.


Er erfährt dabei seine verborgenen Vorzüge, entdeckt seine Fähigkeiten, erlangt Bewusstsein über innere Blockaden und findet eigenständig Problemlösungen.


Damit das gelingt, ist in der klassischen Gesprächstherapie die positive Beziehung zum Therapeuten von größter Bedeutung.


Diese ist insbesondere gekennzeichnet durch Akzeptanz, Empathie und Kongruenz, völlig vorurteilsfrei und ohne erhobenen Zeigefinger.


Die GPT ist besonders geeignet bei:



  •       Depressionen
  •       Angststörungen
  •       Psychosomatischen Erkrankungen
  •       Posttraumatischen Belastungsstörungen
  •       Traumata


Die 3 Merkmale der Gesprächspsychotherapie nach Rogers erklärt:


Kongruenz:


Kongruenz bedeutet Echtheit oder Unverfälschtheit und steht im Kontext der Gesprächstherapie nach Rogers für die Transparenz des Therapeuten. Der Therapeut nimmt während der Therapie keine künstliche Rolle ein, in der er erwünschte Gefühle zeigt. Stattdessen geht der Therapeut eine echte Beziehung mit dem Patienten ein, in der er sich authentisch verhält. Seine Mimik, Gestik und Äußerungen entsprechen seinem tatsächlichen Befinden. Der Patient kann so Vertrauen zum Therapeuten fassen. Er kann sicher gehen, dass dieser ihm zu jeder Zeit ehrlich begegnet und dass die Wertschätzung, die der Therapeut ihm entgegenbringt, authentisch ist. So kann der Patient sich öffnen und sich in einem sicheren Umfeld selbst erforschen.

 

Empathie:


Empathie bezeichnet ein einfühlendes Verständnis für jemand Anderen. Im Kontext der Gesprächspsychotherapie nach Rogers bedeutet dies ein Mitfühlen der Gefühle des Patienten durch den Therapeuten. Der Therapeut nimmt keine Wertung der Gefühle des Patienten vor – er lässt sich darauf ein, die Welt mit den Augen des Patienten zu sehen. Der Therapeut versucht so, das Erleben des Patienten mit allen Haltungen, Wünschen, Ängsten und Motiven zu verstehen. Dieses Verstehen teilt er dem Patienten mit. Für den Patienten ist es dementsprechend wichtig, zu versuchen, seine Gedanken und Gefühle im Gespräch konsequent offenzulegen.

 

Bedingungslose positive Wertschätzung:


Der Patient wird durch den Therapeuten bedingungslos akzeptiert und positiv wertgeschätzt. So kann der Patient auch Emotionen wie Zorn, Groll, Furcht usw. ausleben, die in anderen Kontexten eher unterdrückt werden. Der Patient kann so sein, wie er ist und wird durch den Therapeuten trotzdem respektiert – es wird keine Wertung vorgenommen. Dadurch kann die erlebte Inkongruenz des Patienten abgebaut werden. Weil der Therapeut keine „richtigen“ Lösungswege für die Probleme des Patienten vorgibt, exploriert der Patient selbst, was für ihn das Beste ist und wie er sein Leben in Zukunft gestalten möchte. Er erhält Unterstützung durch den Therapeuten und erlernt, sich selbst zu akzeptieren und respektieren.

 

Wie läuft eine Gesprächs- Psychotherapie ab?

 

In meiner Praxis führe ich die Gesprächstherapie im Normalfall mit Einzelklienten oder Paaren durch.

Je nachdem welche Problematik beim Betroffenen vorliegt und wie gut er sich auf den Therapeuten einlassen kann, können bereits wenige Termine ausreichend sein. In anderen Fällen sind jedoch regelmäßige Sitzungen über einen längeren Zeitraum von Nöten.

Ergänzend können andere Maßnahmen mit in die Gesprächstherapie integriert werden.

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